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Die 7 Tugenden eines Kriegers - der Verhaltenskodex des Bushidô

Die urprüngliche Form geht auf die Samurai, die "Ritter" des alten Japan zurück. Die Gesellschaft und Lebensweise der Menschheit hat sich seitdem ziemlich verändert. Die "Probleme" sind aber wohl die Gleichen geblieben. Das Streben nach Macht und Geld drängst moralische Grundsätze in den Hintergrund. 

1. GI () – Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit

Manchmal fällt es uns Menschen schwer die Wahrheit zu sagen, weil wir unser Gegenüber nicht verletzen wollen oder wir nicht akzeptieren wollen, dass wir einen Fehler gemacht haben. Irren ist menschlich, wer keine Fehler macht, lernt auch nicht dazu. Man könnte auch sagen: "Wer keinen Arsch in der Hose hat, neigt zum lügen!" Nur wer sein Ego im Griff hat kann, kann einen unvoreingenommenen Sinn für Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit entwickeln. "Jedem das Seine und mir das Meiste" trifft also nicht so ganz ins Schwarze. Wer aufrichtig ist, muss den Mut haben mit Konsequenzen zu leben.

2. YU () - Mut - Wagen und Ertragen

Mut ist nicht als vorschneller, kopfloser Aktionismus zu verstehen. Mut heißt klar Position zu beziehen, auch wenn es unbequem wird. Der Gefahr ins Auge zu sehen, sich zu konzentrieren und ihr furchtlos, zentriert und gelassen zu begegnen. Mut heißt all seine Energie, ohne wenn und aber abrufbar in den Augenblick zu legen, um bereit zu sein für das was auch immer kommen mag. Mut entsteht in den Tiefen unseres Selbst und breitet sich in unserem Bewußtsein aus. Mut heißt auch aufrichtig zu sich selbst zu sein, sein Ego nicht auszuleben, sondern im zu begegnen. 

3. JIN () - Güte, Mitgefühl, Menschlichkeit

Güte und Menschlichkeit entstehen, wenn wir andere nicht dafür bestrafen wie sie sind, sondern es akzeptieren. Das heißt aber nicht, dass wir unser Wertesystem dafür verraten sollen. Es bedeutet höflich Position zu beziehen, um dem anderen die Möglichkeit  zu geben sein Verhalten zu korrigieren. Menschlichkeit ist auch schwachen, aufrichtigen Menschen nicht ein Gefühl von Erhabenheit zu vermitteln, sondern ihnen auf Ihrer Ebene zu begegnen und notfalls für sie einzustehen und sie zu beschützen. 

4. REI () - Höflichkeit, Etikette

Freundlich und zuvorkommend bleiben, auch wenn Dir ein A.....och gegenüber steht. Höflichkeit ist ein Ausdruck von Achtung und Respekt. Ein Hallo, Bitte, Danke, ein Sichanbieten, ... in Japan gibt es unter anderem sehr viele Formen der Verbeugung je nachdem, wem man begegnet. Die Etikette umfasst sehr viele Verhaltensregeln, die sich bis zu den Tischmanieren durchziehen. Bei uns gibt es den Knigge und den Knigge der Moderne. Im Augenblick ankommen heißt auch anderen Menschen mit Aufmerksamkeit zu begegnen.

5. MAKOTO () oder SHIN () - Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Authentizität

Ein Mann, ein Wort. Unter den Samurai war es nicht notwendig Dinge schriftlich zu fixieren. Eine Aufforderung wurde sogar als Nötigung und Beleidigung gesehen. Ein Lüge wurde als Charakterschwäche ausgelegt, nicht als Sünde. Wie sieht es heute aus? Lassen wir das besser. Für die Wahrheit einzustehen setzt voraus, sie zu kennen. Menschen die nicht reflektieren verfallen ihrer subjektiven Wahrheit, die sich gerne auch mal zu ihrem eigenen Vorteil wandelt, ein nicht gerade ehrenhaftes Verhalten.  

6. MEIYO (名誉) - Ehre

Ehre, wem Ehre gebührt. Höflichkeit ist ein Ausdruck der Ehrerbringung. Im alten Japan wurde Ehre extrem hochgehalten. Es gab nichts schlimmeres als Schande. Beschmutzung der Ehre führte nicht selten zu einer Vergeltungsmaßnahme. Hatte sich ein Samurai schwer daneben benommen, hatte er oft nur eine Möglichkeit um seine Ehre und die seiner Familie wiederherzustellen: Sepukku, was in unseren Breiten auch als Harakiri bezeichnet wird. Wie steht es heute um die Ehre? So viel steht fest, ehrenhafte Menschen erkennt man, wenn man sie trifft. Und es ist immer wieder schön ihnen zu begegnen.

7. CHUGI (忠義) oder CHU () – Treue, Loyalität, Pflichtbewusstsein

Treue wird heute leider nicht mehr so hochgehalten. Das liegt wohl am erfolgsgesteuerten gesellschaftlichen Wandel. Der Einzelne steht im Vordergrund.  Man lebt gerne sein Ego aus und nimmt sich ungern zurück. Sich selbst treu sein wird deswegen auch oft falsch interpretiert. Aus gemeinsamem Pflichtbewusstsein entsteht Vertrauen, woraus sich wiederum Treue und Loyalität entwickelt. Treue fördert stabile Strukturen.  

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