MUSUBIKAN DOJO, ein Ort ...
... des Hier und Jetzt.
Wir alle existieren genau jetzt und hier. Einen Teil unseres Lebensweges haben wir zurückgelegt, einen Teil haben wir noch vor uns. Dazwischen liegt ein kurzer Augenblick des Seins - die Gegenwart. Wer sich dessen bewußt wird, lernt loszulassen, alte Muster über Bord zu werfen, sich geistig und körperlich freier zu bewegen, im Augenblick anzukommen.
... der inneren Ruhe.
Der Weg zur Gegenwart zentriert uns, weil innere Ruhe einkehren kann. Wir werden "klarer", da sich unsere Sinne freier entfalten können. Wir werden achtsamer, weil weniger ablenkende Gedanken durch unser Bewußtsein "geistern". Unsere Wahrnehmung schärft sich, wir lernen genauer zu beobachten.
... der Mitte.
Im Augenblick kann sich unsere Mitte entwickeln und natürliche Präsenz erzeugen. Zentriertheit ist die Grundlage echter Persönlichkeit, weil wir einfach "da" sind. Wir lernen unsere Aufmerksamkeit einzusetzen. Wir bleiben gegenwärtig, weil wir aufhören Situationen bewußt zu vergleichen und zu interpretieren. Wir vertrauen auf unser Unterbewußtsein, öffnen uns der Inspiration und lassen neue Blickwinkel zu.
... der Selbstverteidigung.
Die Grundlage einer jeden Kampfkunst ist eine stabile Mitte und ein hohes Maß an unerschrockener Aufmerksamkeit. Die geistige Haltung manifestiert sich in der Körperhaltung. Nur wer Selbstsicherheit in sich trägt, läuft aufrecht und kann Präsenz entwickeln. Ausstrahlung ist der beste Selbstschutz, da sie uns präventiv vor Angriffen bewahrt. Täter suchen leichte "Beute", Menschen die abgelenkt und unsicher oder provokativ durch's Leben schreiten. Die innere Einstellung manifestiert sich in der Körperhaltung und im Gesamtbild eines jeden, das nehmen wir intuitiv wahr. Wir entscheiden selbst, ob wir in die Rolle eines Opfers schlüpfen. AIKIDO setzt genau hier an und stattet uns mit effektiven Techniken zum Selbstschutz aus.
... der Kampfkunst AIKIDO.
Aikido setzt auf Respekt, Zentriertheit, körperliche und geistige Beweglichkeit und natürliche Präsenz. Ein Aikidoka beantwortet Gewalt nicht mit Gewalt, er will ihre Sinnlosigkeit vermitteln. Sollte es trotz aller Bemühungen den Frieden zu wahren doch zum körperlichen Angriff kommen, positioniert sich der Aikidoka so, dass er in die Bewegung eintauchen kann. Der Angreifer wird sozusagen in dem was er tut beschleunigt. Im Prinzip entspricht das einer mehr oder weniger langen Kreisbahn oder auch Spirale mit Richtungswechseln um die eigene Mitte, der man, wenn sie im richtigen Timing akurat ausgeführt wird ziemlich ausgeliefert ist. Als Angreifer hat man das Gefühl an einem unsichtbaren Seil zu hängen. Die "Zentrifuge" kann durch Haltetechnik beendet werden, die dem Aggressor vermittelt, dass es für ihn schmerzfrei bleibt, wenn er keinen Befreiungsversuch mehr angeht. Aikido ist ein wirksames Deeskalationstraining, es hilft Konfikte aufzulösen und sich im Notfall selbst zu verteidigen.
... der Verbindung von Körper und Geist.
MUSUBI bedeutet "als Ganzes, mit Körper und Geist im Augenblick anzukommen". Salopp gesagt: "Den Kopf frei machen, in seinem Körper aufgehen und aus ganzem Herzen das tun, was man jetzt genau in dieser Sekunde eben so macht." oder einfach: "intensiv leben lernen und nicht mehr neben uns stehen". Es gibt viele Wege dort hin. Wichtig ist nicht was man tut, sondern wie man es tut. AIKIDO ist sehr breit aufgestellt, es macht beweglich, fit, schnell, aufmerksam, präsent und ruhig. Es ist erstaunlich wie sich Körperhaltung, Koordination, Beweglichkeit und der Entspannungszustand durch die Freude an der Entdeckung von Neuem verändern können.
... des Friedens.
Alles beginnt in uns. Nur wer Frieden in sich trägt, kann Frieden verbreiten. Umso mehr wir an uns arbeiten, desto mehr tragen wir zu einer friedlichen Welt bei. Unsere Konfliktbereitschaft spiegelt sich in unserer Umwelt wieder. Friedlich sein heißt nicht klein bei zu geben. Es bedeutet klar Position zu beziehen, stark zu sein und Gewalt abzulehnen. Diskriminierung, Brutalität und Krieg zerstören. Wir haben jetzt die Zukunft unserer Welt, unserer Kinder in der Hand. Diese Chance sollten wir nutzen.
... des Respekts.
Jeder Mensch verdient unabhänging von Herkunft, Nationalität, Sprache, Bildung und Alter den gleichen respektvollen Umgang. Um das zu vertiefen haben wir ein Kodex in Form von DOJO REGELN, an die sich jeder halten muss.
DOJO REGELN
- Respekt: Verhalte Dich höflich und zuvorkommend. Jeder Mensch ist gleich. Du siehst ihn, wie Du ihn siehst. Reflektiere Deine Vorurteile und wirf sie über Bord.
- Ruhe: Es ist unhöflich andere während des Keiko (Training) zu stören. Verhalte Dich ruhig.
- Sauberkeit: wer mit sich innerlich ins Reine kommen will sollte auch äußerlich nicht vernachlässigen. Bitte auf saubere Füße, Hände, … achten. Um Verletzungen zu vermeiden bitte Finger‐ und Zehennägelschneiden und während des Trainings keinen Schmuck und Uhren tragen.
- Anweisungen befolgen: Der Dojo‐Cho (Dojo-Leiter) und Sensei (Trainingsleiter) sind für diesen Ort und Dich verantwortlich. Sie tun alles, um dem bestmöglich gerecht zu werden. Wirst Du auf etwas direkt angesprochen hat das seinen Grund. Nimm es an und reflektiere es.
- Schuhfreie Zone: Bitte vor dem Betreten des Dojos auf saubere Schuhe achten und diese im Schuhregal im Eingangsbereich abstellen. Du kannst Dich im ganzen Dojo barfuß oder in Socken bewegen.
- Keiko Beginn: Komme pünktlich, damit genügend Zeit bleibt, um Dich umzuziehen. Vor dem Betreten der Tatamis (Matten) halte inne und verneige dich respektvoll Richtung Shomen. Das signalisiert, dass Du nun bereit bist das Training zu beginnen. Nun kannst Du Dich individuell durch meditieren, dehnen, … auf Dein Training vorbereiten. Sobald der Sensei die Matten betritt, setzen wir uns in der Seiza (knienender Sitz) in einer Linie ausgerichtet an den Rand der zweiten Mattenreihe.
- Keiko Gespräche: Sprich mit Deinem Trainingspartner bitte nur das Nötigste. Mit Zuschauern kannst Du nach dem Training sprechen.
- Keiko Pause: bitte Manchmal reden und erklären Senseis etwas länger ;), dann kannst Du Deine Sitzposition in seitliche Seiza oder Schneidersitz ändern. Bitte niemals die Fußflächen nach vorne strecken! Beim WC-Gang bitte beim Sensei abmelden.
- Keiko Verspätung: Solltest Du zu spät kommen hat das bestimmt einen triftigen Grund. Verhalte Dich ruhig und setze Dich an den Mattenrand, bis der Sensei Dich zur Teilnahme am Training auffordert.
- Keiko Ende: Nach dem Training setzen wir uns ebenfalls wieder an den Mattenrand. Beim Verlassen der Tatamis verneigen wir uns. Solltest Du früher gehen müssen informiere bitte den Sensei.
Denke immer daran: Du bist ein Teil dieses Dojos und repräsentierst es immer und überall. Dein Verhalten in der Öffentlichkeit und anderen Dojos fällt immer auf den Ruf deines Dojos zurück.