AIKIDO heißt wörtlich übersetzt: ein Weg (DO) im Einklang (AI) mit KI. Hmmmm, was soll man sich da drunter vorstellen, was hat das mit einer modernen, defensiv ausgerichteten japanische Kampfkunst (siehe Geschichte) einer Budo-Disziplin zu tun? Aikido ist eine Weiterentwicklung, eine Methode, die es einem ermöglicht jeglicher Situation in Gelassenheit zu begegnen. Gewalt ist ein "Problem" des anderen. Nennen wir es eine destruktive Energie. Müssen wir uns auf dieses "Spiel" einlassen? Nein! In der "Art of Peace" lernen wir in die Attacke einzutauchen, den anderen ins Leere laufen zu lassen, zu entwaffnen oder auch zu fixieren, ohne ihn zu verletzen. Ein Aikidoka löst eine Situation, indem er die Sinnlosikeit von Gewalt demonstriert.
Wie? Da ist viel Physik und Timing im Spiel. Wie und wann trete ich in eine Bewegung ein, um sie auf stabile Art und Weise nahtlos weiterführen und dann beenden zu können? Dazu brauchen wir einige "Zutaten". Die Wichtigsten sind innere Ruhe, Aufmerksamkeit, Gefühl, geistige und körperliche Beweglichkeit und natürlich Präsenz. Im Keiko, der Aikidopraxis, üben wir also nicht nur Techniken. Wir entdecken ständig Neues, Ungewohntes und wir lernen an uns selbst, wie wir diesem sehr kurzen Augenblick der Gegenwart näherkommen. Es gibt viel zu entdecken!
Für einen Aikidoka gibt es also keinen Konflikt, somit strenggenommen auch gar keine Selbstverteidigung. Wer einen Angriff als Problem des anderen betrachtet, kann die seine Mitte wahren und in den "Fluß" einsteigen und ihn manipulieren anstatt ihn zu blockieren. Mag sein, daß es für Beobachter manchmal wie ein Tanz aussehen mag ... ehrlich gesagt soll es sich auch so anfühlen. Schon beim ersten Training mit Fortgeschrittenen spürt man eine unbekannte Effizienz der Leichtigkeit und daß es nicht unbedingt förderlich ist sich anzuspannen ;).
Für mich ist Aikido ein Weg zur Natürlichkeit an sich, gesäumt von vielen Aha-Erlebnissen und Freude. Natürlich ist es manchmal etwas frustierend, wenn wir an unsere Grenzen geraten. Wer sie aber als Herausforderung wahrnimmt, wird nicht aufhören über sich zu lachen.
Und was ist jetzt mit dem Ki? Im fernen Osten sagt man "das Ki kann fließen", bei uns: "Dat läuft", "einen guten Lauf haben". In Worten auszudrücken was da passiert ist nicht so ganz einfach. Wer sich nicht auf seinen Körper und sein Ego reduziert, sondern die Kreise größer zieht, atmen und bewegen lernt, seinen Geist beruhigt und öffnet, einfach wahrnimmt, taucht in eine neue Dimension der Möglichkeiten und Verbundenheit ein.
Kurz zusammengefasst: Aikido ist
- eine Kampfkunst. Viele Elemente entstammen dem traditionellen Schwert- und Stockkampf der Samurai, den berühmten Kriegern Japans.
- eine Lebensphilosophie. Was wir im Dojo üben nehmen wir auch mit nach Hause, weil wir einen Weg beschreiten, der uns der Natur der Dinge näher bringt. Das erzeugt mit der Zeit inneren Frieden, Ruhe und Gelassenheit auch für den Alltag. Wir legen an Achtsamkeit zu, lernen Konfliktsituationen anders zu begegnen und können als "Krieger des Friedens" aktiv Gewalt in der Gesellschaft abbauen.
- für jeden da. Es kann in fast jedem Alter begonnen werden, Der 9-Jährige kann vom 90-Jährigen etwas lernen und anders herum.
- Spaß für Jung und Alt, Groß und Klein. Wir trainieren miteinander, füreinander und an uns selbst, angepasst an unsere Möglichkeiten.
- Bewegung: Um Aikido wirkungsvoll ausführen zu können brauchst Du eine stabile Mitte, aufgerichtete Körperhaltung und eine gewisse Beweglichkeit. Im Laufe der Zeit lernst Du Dich effizient, dynamisch, sanft und weich um "Deine Hüfte" zu bewegen und die Schwerkraft auszunutzen ohne Dich unnötig anzustrengen. Unsere Aufwärmübungen lockern Deinen Körper und ermöglichen es Dir dich neu auszurichten, Deine Haltung nachhaltig zu verbessern.
- Meditation: Manche sagen Aikido sei "Zen in Motion". Wir widmen uns dem Augenblick der Gegenwart. Neben dem körperlichen Training schärfen wir auch unsere Sinne und üben uns in Achtsamkeit. Du wirst sehr viel über das Ego, Selbst und Sein lernen.
- Kultur. Erfahre mehr über Bushido "den Weg des Kriegers" und die Tradition der Samurai. Im Dojo wahren wir eine gewisse Etikette und pflegen den respektvollen Umgang.
- Harmonie und Frieden. Es bringt nicht nur Dich, Deinen Körper und Geist zusammen, sondern auch Menschen.
- weltweite Gemeinschaft und Freundschaft. Alle Aikidokas sind eine große Gemeinschaft. Du kannst überall auf der Welt ein Dojo aufsuchen und mitmachen. Daneben gibt es natürlich jede Menge Lehrgänge. Auf (Wochenend-)Seminaren kann viele nette Leute kennenlernen und in der Regel kostenlos im Dojo selbst übernachten. Urlaub und Aikido kann man auf Summercamps kombinieren, die im Vergleich zu einem Urlaub meist auch noch um einiges günstiger sind.